Curry Liebe

Thai Currys waren nie so richtig mein Ding, ich war eher so der Gebratene-Nudel-Typ, der Pad-Thai-Mann, der immer lieber was handfestes Gebratenes wollte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich glaubte, dass ich von so einer suppigen Speise nicht richtig satt werden würde, dass bunte suppige Sachen nichts für „echte Männer“ sind, ich weiß es nicht. Bei Eefje war es Liebe vom ersten Löffel an, sie stellte sich schon immer nur die Frage ob es rot, grün oder eventuell auch gelb sein sollte. Ich hatte zwar schon öfter mal bei Eefje probiert, aber der Funke ist nie so richtig übergesprungen bis zu diesem einen ganz besonderen Tag. Ich werde den Tag niemals vergessen an dem ich und das Thai Curry unser erstes Date hatten, es war in Süd Thailand, in Hat Yai. Es war ein sehr heißer Tag und wir hatten eine lange, eine sehr lange Reise hinter uns und waren hungrig, sehr hungrig. Wir liefen durch die Stadt auf der Suche nach einem Restaurant, aber alle hatten geschlossen bis auf eins. Im Eingangsbereich standen drei große Töpfe mit Thai Curry, zwei mit Seafood und Fisch und eins mit Huhn. Wir entschieden uns für das grüne Curry mit Huhn, wobei sich das Huhn auf Hünerfüße bezog auf die wir dann verzichtet haben. So saß ich dann da mit meinem Curry, ein wenig angeekelt und hungrig. Der Hunger hatte gewonnen und ich steckte mir den ersten Löffel in den Mund. Eine Geschmacksexplosion, eine Offenbarung, eine Erleuchtung für meine Geschmacksknospen. Eigentlich hätte ich den Begriff lecker neu definieren müssen, aber mir ist bis heute kein passendes Wort eingefallen. Seit diesem Tag liebe ich das Thai Curry in allen Variationen.

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